Allgemein
Kreuzweg auf die Sophienhöhe 2014
„Wie geht’s?“ Gut! – „Na, alles klar?“ Ja sicher!
Wer nach dem eigenen Leben gefragt wird, gibt allzu gerne eine positive Antwort. Schwarzmalerei und düstere Aussichten sind im Gespräch nicht sehr beliebt.
Wer nach seinem eigenen Leben fragt, kommt oft in Zweifel: Geht es den Anderen nicht besser als mir? Besserer Job, erfolgreichere Kinder, sicherere Zukunft, zahlreichere Freunde, größere Chancen? Hier wie dort gilt ein Hinweis, den eine ältere Frau so formuliert hat: „Das Kreuz hängt bei jedem hinter der Tür!“
Das ist wahr, oft merkt man schnell, dass es den anderen auch nicht besser geht. Wenn es nicht die gleichen Nöte sind, dann sind es an-dere, häufig sogar schwerere. Auch, wenn es von außen nicht sichtbar ist, das Kreuz hängt bei jedem hinter der Tür. Wer eingelassen wird, in ein vertrauliches Gespräch, in eine wirkliche Begegnung, der kann es sehen.
Der Kreuzweg auf die Sophienhöhe am Karfreitag ist seit Jahren gute Tradition der Christen im Jülicher Land. An diesem Tag nehmen wir sozusagen einmal das Kreuz hinter unserer Tür ab und tragen es bis zum Gipfel, damit es für alle sichtbar wird. Wir wollen ganz bewusst das Leiden der Menschen und auch unser Leiden an der Welt in den Blick nehmen.
Das ist manchmal kaum auszuhalten, wäre unser Kreuz nicht auch das Kreuz Christi.
„Über die Erfahrung des lebendigen Gottes kann man nicht reden, und doch darf man darüber nicht schweigen; man kann sie nur in Bildern veranschaulichen, in Dichtung zu Wort bringen und im Gesang anklingen lassen.“ So sagte es ein Theologe unserer Tage. Die Theologen aus alter Zeit fanden dazu immer neue poetische Bilder, Zeichen und Symbole, mit denen sie die Bedeutung des Kreuzes beschrieben, ohne es zu zerreden.
Auf dem Weg zum Gipfel wollen wir an fünf Stationen Bilder vom Kreuz Christi meditativ anschauen. Dabei lassen wir uns in diesem Jahr von einem alten Kirchenlied leiten. Das Lied „Oh, du hochheilig Kreuze“ nennt in verschiedenen Strophen Bilder vom Kreuz Christi. Zusammen mit ausgewählten biblischen Texten und meditativen Impulsen wer-den sie unseren Kreuzweg 2014 gestalten.
Treffpunkt ist der Parkplatz an der Sophien-höhe in Stetternich, Beginn um 9.30 Uhr.
Das Kreuz Christi – den Einen eine Torheit, den Anderen ein Ärgernis: Uns aber, die wir an die Heil bringende Kraft des Todes Christi am Kreuz glauben, ist es ein Zeichen des Heil wirkenden Gottes. Fulget Crucis Mysterium.
Markus Kieven
Hier ein Artikel aus der Jülicher Zeitung vom 22. April und einige Eindrücke vom Kreuzweg: